Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH wurde mit dem Bundespreis „UMWELT & BAUEN – für nachhaltige Gebäude, Quartiere und ökologische Innovationen“ ausgezeichnet.
Die landeseigene Gesellschaft aus Berlin erhielt den Preis in der Kategorie „Wohngebäude“ für ein klimaneutrales Wohnquartier mit 99 Wohnungen in der Sewanstraße 20/22 im Bezirk Lichtenberg.
Die Jurybegründung: „Das Projekt ist vorbildlich, da es sich nicht auf einzelne Aspekte beschränkt, sondern gesamtheitlich aktuelle Nachhaltigkeitsanforderungen umsetzt und zeigt, dass gleichzeitig die Auswirkungen auf den Mietpreis minimiert werden konnten und somit auch soziale Aspekte berücksichtigt.“

Die beiden 8-geschossigen Punkthäuser böten zudem aufgrund der Mietpreisgestaltung für breite Schichten der Bevölkerung einen bezahlbaren Wohnraum in einem energetisch hocheffizienten und nachhaltigen Gebäude zu sozial verträglichen Mieten.

HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller erklärte dazu: „Neben dem sozialen Anspruch verfolgen wir bei allen Neubauten das Ziel einen möglichst ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Intelligente Gebäudetechnik und grünen Mieterstrom setzen wir inzwischen bei fast allen Neubauvorhaben um“.
„Dementsprechend wird das Quartier in der Sewanstraße kein einzelnes Leuchtturmprojekt für die HOWOGE bleiben. Bereits im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten für zwei weitere Häuser desselben Typs in der direkten Nachbarschaft beginnen.“

Der Bundespreis „UMWELT & BAUEN wurde in diesem Jahr erstmals vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Umweltbundesamt ausgelobt. Eine unabhängige Jury hat aus bundesweit über 80 Einsendungen vier Preisträger ausgewählt und sieben weiteren Projekten Anerkennungen ausgesprochen. Diese wurden durch den Parlamentarischen Staatssekretär des BMU, Florian Pronold, und UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner am 29. September 2020 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung prämiert.

Wohnquartier Sewanstraße 20/22:
Auf einem rund 5.400 Quadratmeter großen Areal an der Sewanstraße 20/22 hat die HOWOGE ein neue Wohnquartier errichtet, das die Klimaschutzziele der Bundesregierung bereits heute übererfüllt und gleichzeitig sozialen Wohnraum bietet.

Innovative Energietechnik ermöglicht Klimaneutralität
Für die Energiebilanz der Gebäude sind neben der klimafreundlichen Bauweise die dezentralen Trinkwasserstationen, die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie die hocheffiziente Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher ausschlaggebend.

Eine energetisch optimierte Bauweise und der Einsatz innovativer Gebäudetechnik der zwei achtgeschossigen Gebäude ermöglichen Klimneutralität. Das bedeutet, dass ein Gebäude nur so viel CO2 ausstößt, wie die Natur auch wieder abbauen kann. Diese Mess-Größe ist für Gebäude mit 7 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr definiert. In der Sewanstraße wird mit einem Wert von -4 Kilogramm sogar eine negative CO2-Bilanz erreicht. Damit ist Standard für klimaneutrale KfW-40-Plus-Energieeffizienzhäuser realisiert worden.

Innovative Wassertechnik spart Energie
Dezentrale Trinkwasserstationen für die Warmwasserbereitung sparen bis zu 30 Prozent Energie, weil sie mit niedrigen Systemtemperaturen von nur 45 Grad arbeiten. Wärmeverluste herkömmlicher, zentraler Warmwasser-Systeme mit 60 Grad Betriebstempertur und langen Warmwasserleitungen werden so vermieden.

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Jede Wohnung wird über Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung klimatisiert. Das Prinzip: verbrauchte, warme Luft wird nach außen über einen Wärmetauscher abgeleitet. Gleichzeitig wird kalte Luft angesaugt, die die Wärme der verbrauchten Abluft aufnimmt und die Frischluft ganz ohne Heizung auf angenehme Temperaturen bringt. Mit einem sensationell hohen Wärmerückgewinnngsgrad von bis zu 82 Prozent wird sehr viel Heizenergie gespart.

Strom vom Dach
Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 374 Modulen. Die Photovoltaikanlage wird von der HOWOGE Wärme GmbH betrieben, die den Strom als günstigen, CO2-freien Mieterstrom anbietet.

Die Photovoltaikanlage erzeugt mehr Strom als im Gebäude benötigt wird. Ein Batteriespeicher im Erdgeschoss kann diese Energie zur Nutzung durch die Mieterinnen und Mieter vorhalten. Die Photovoltaikanlage deckt bis zu 70 Prozent des Gesamtstrombedarfs vor Ort, ohne dass Strom aus dem Netz der allgemeinen Versorgung bezogen werden muss.
Damit zahlt das System nicht nur auf das Klima ein, sondern erzielt ebenfalls nennenswerte Einsparungen für die Mieterinnen und Mieter.

Angemessenes und sozial tragbares Mietpreisniveau
Trotz hochmoderner Bau- und Umweltstandards und hohen energetischen Anforderungen, bietet das neue Quartier Wohnraum für alle Schichten der Bevölkerung: 50 Prozent der neuen 99 Wohnungen werden gefördert und zu Einstiegsmieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Für die übrigen Einheiten liegt der Quadratmeterpreis im Schnitt unter 10 Euro.

Über die HOWOGE
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eines der sechs kommunalen Wohnungsunternehmen des Landes Berlin mit mehr als 63.000 Wohnungen. Bis 2030 plant die HOWOGE ihr Wohnungsportfolio insbesondere durch Neubau auf rund 80.000 Wohnungen erweitern. Als Teil der Berliner Schulbauoffensive übernimmt die HOWOGE zudem für das Land Berlin den Neubau und die Großsanierungen von Schulen.

Weitere Informationen:
www.howoge.de