Samstag, 20. April 2024
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„Versitzstücke“ aus den Partnerstädten von Lichtenberg

Bank aus Jurbarkas

Wie können Städtepartnerschaften zwischen Berliner Bezirken und internationalen Partnern belebt und sichtbar gemacht werden? — Der Künstler Robert Patz hat dazu das Kunst-am-Bau-Projekt „Versitzstücke“ realisiert.
Vier Bänke aus vier Partnerstädten wurden am 16. Dezember 2021 auf den Rathausvorplatz „versetzt“ und eingeweiht.

Das Projekt „Versitzstücke / Offsit pieces“ ist das Ergebnis eines vom Bezirk Lichtenberg ausgelobten Kunst am Bau-Wettbewerbs, der das Ziel hatte, die 7 Lichtenberger Städtepartnerschaften auf dem Rathausvorplatz in der Möllendorffstraße darzustellen.

Die Idee des Künstlers: je eine Parkbank aus den Partnergemeinden ist mit einer Bank aus Lichtenberg zu tauschen. Die 7 Partnerbänke werden ab Jahresende 2021 den Rathausvorplatz schmücken. Die Bänke, die im Gegenzug von Lichtenberg aus in die Partnerstädte gesendet werden, repräsentieren dort den Bezirk Lichtenberg.
Mit den 5 europäischen Städtepartnern finden im Rahmen einer geplanten Rundreise persönliche Bankübergaben statt. Der Bankaustausch mit den Städtepartnern in Mosambik und Vietnam erfolgt mittels Versand per Schiffsfracht.

Bezirksbügermeister Michael Grunst und Künstler Robert Patz auf der Bank aus Hajnowka, Polen © Bezirksamt Lichtenberg
Bezirksbügermeister Michael Grunst und Künstler Robert Patz auf der Bank aus Hajnowka, Polen © Bezirksamt Lichtenberg

Sitzbänke – mehr als nur Stadtmöbel

Sitzbänke werden zum deutlich sichtbaren, nicht alltäglichen, erfahrbares Zeichen für Freundschaft, Austausch und Kommunikation. Sie laden dazu ein, sich beim Verweilen gedanklich an diese Herkunfts-Orte zu versetzen. Als benutzte Objekte, die Spuren ihres Gebrauchs tragen, können sie als eindeutige Versitzstücke gelesen werden. Es geht auch darum, das städtepartnerschaftliche Engagement zu stärken, Anstöße zu geben und Raum für Auseinandersetzung und weitergehenden Austausch zu öffnen. Jede Bank erhält eine Plakette, die auf den Ursprungsort der Bank verweist.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), Ideengeber und Künstler Robert Patz und die Beauftragte für Städtepartnerschaften des Bezirksamtes Lichtenberg, Annegret Sachadä übergaben das Kunst-am-Bau-Projekt „Versitzstücke“ der Öffentlichkeit.

Rundreise zu Partnerstädten als Vorbereitung

Im Sommer 2021 reiste das Projektteam zu den Bankübergaben nach Jurbarkas in Litauen, Warschau-Białołęka sowie Hajnówka in Polen und Wien-Margareten in Österreich. Bänke aus weiteren Partnerstädten werden folgen.
Die Bank aus Jurbarkas stand dort am Busbahnhof und trägt die Aufschrift:

„Immer habe ich die Reisenden begrüßt und verabschiedet. Jetzt war ich selbst unterwegs. Labas!“

Aus Wien-Margareten kommt eine Regenbogenbank und aus Lichtenberg werden am Ende des Austauschs im Gegenzug sieben Parkbänke, Modell „Alt Berlin“, aus dem Rathauspark in die Welt gereist sein.

Die Bänke sind Stellvertreterinnen der entfernten Orte, ihrer Menschen und Atmosphären. Sie tragen als benutzte Objekte, die Spuren ihres Gebrauchs, und sich echte „Versitzstücke“. Die Bänke wurden im Boden verankert und stehen dauerhaft auf dem Vorplatz des Lichtenberger Rathauses.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) freut sich über das Projekt: „Mit den Bänken haben wir ein schönes Zeugnis unserer Städtpartnerschaften direkt vor dem Rathaus. Sie laden ein zum Verweilen und zum gedanklichen Reisen an die Orte in der Welt, mit denen Lichtenberg besonders verbunden ist. Bänke sind Orte des Alltags und der Kommunikation. Sie sind also ein besonders passendes Symbol für Städtepartnerschaften auf kommunaler Ebene, die sehr nach dran sind an den Menschen in den jeweiligen Gemeinden.“

Künstler Robert Patz hat viel bewegt und selbst viel gelernt: „Das Projekt Versitzstücke und die Reise zu den vier Lichtenberger Städtepartnern hat unendlich viele Momente der Begegnung geboten. Als Künstler*innen haben wir sehr viel gelernt und erfahren über die Partnerkommunen. Die Welt rückt zusammen in diesen Zeiten und die gegenseitige Zuneigung ist groß. Als Initiator hoffe ich, das Projekt drückt aus, worum es hier geht: Gemeinsam vielfältig sein.“

Weitere Informationen:

www.robert-patz.de


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