Freitag, 29. März 2024
Home > Aktuell > Bienenfreundliche Gärten und Grünflächen

Bienenfreundliche Gärten und Grünflächen

Apfelblüten mit Honigbiene

Ab Mitte Mai dröhnen die Rasenmäher und Mähmaschinen durch Gärten und Grünanlagen. Gräser und Blühpflanzen werden abgemäht, sobald die Löwenzahnblüte vorbei ist.

Der natürliche Vermehrungsprozess der Blühpflanzen wird jäh unterbrochen – die natürliche Blütentracht der Gras- und Wiesenflächen wird enorm reduziert. Das Nahrungangebot für Bienen und Wildbienen verringert sich, die nützlichen Insekten sind nun auf andere Blütenpflanzen und blühende Gehölze und Sträucher angewiesen.

Bienen und Wildbienen finden nun in Grünanlagen und auf Feldern nicht mehr genügend Nahrung. Der Mensch ist nun gefordert, mit gärtnerischen Mitteln zu helfen, und mit blühenden Stauden, Wildblumensaaten, Blumen, Sträuchern und Bäumen die Umwelt der Bienen und Wildbienen anzureichern, und Nahrung und Lebensraum zu schaffen.
Der schöne Nebeneffekt: die Gartenumwelt und Grünanlagen erfreuen auch den Menschen und beleben das Wohnumfeld.

Honigbienen (Apis mellifera) mögen fast alle blühenden Pflanzenarten, Wildbienen und Schmetterlinge sind dagegen Spezialisten und auf einzelne Pflanzenarten angewiesen.
Die wichtigsten Blühpflanzen und „Bienenweiden“ sind jetzt

  • Brombeere
  • Himbeere
  • Sonnenblumen
  • Margeriten
  • Katzenminze
  • Phacelia
  • Löwenzahn
  • Glockenblume.

Unter den Kräutern sind Lavendel, Salbei, Rosmarin, Pfefferminze und Thymian jetzt im Gartencenter zu bekommen, und können nachgepflanzt werden.

Blüten von Stadtbäumen sorgen noch bis Ende Mai für reiche Bienennahrung: Kirschbäume, Apfelbäume, Weiden, Linden, Esskastanien, Rosskastanien. — Doch schon ein heftiges Unwetter kann die Blütenpracht schnell beenden.
Im Berliner Umland blühen schon die „Massentrachten“ auf landwirtschaftlich genutzten Flächen: wie Raps- und erste Sonnenblumenfelder und Wiesenkräuter auf Viehweiden.

Im bienenfreundlichen Garten sollte man auf Pflanzen mit gefüllten Blüten wie Chrysanthemen, Dahlien oder Zuchtrosen verzichten, sie versperren den Zugang zum Nektrar. Offene Blüten sind gefragt: ungefüllte Rosen wie Hundsrosen, Zwergstrauchrosen und einige Rosenzüchtungen wie „Utopia“, „Perennnial Blue“ oder „Roter Korsar“ erfreuen Rosenfreunde und Bienen.

Der Herbst kommt: Spätblüher, Wildblumen und Co. übernehmen

Ein bienenfreundlicher Garten zeichnet sich durch ein reichhaltiges Blütenangebot aus, das von Frühling bis Herbst Nahrung bietet. Möglichst viele unterschiedlichen Pflanzenarten mit wechselnden Blühzeiten sollten in Gärten und Grünanlagen verwednet werden.

Da viele Pflanzen nur wenige Wochen Blüten tragen ist es wichtig, dass sich die Blütephasen ergänzen, damit Biene von April bis September ein ausreichendes Nahrungsangebot haben.

Weniger mähen ist mehr Natur!

Wer jetzt für mehr Natur sorgen möchte, sollte einfach den Rasenmäher-Motor abstellen, und weniger Mähen! — In jedem Garten und in jeder Grünfläche wachsen Gräser und Wildblumen ganz natürlich, wenn man Flächen von der Mahd ausnimmt.
Heimische Wildblumen wachsen in der Natur am Waldrand — im Garten kann schon ein halber Meter
ungemähter Rasen vor einer Pflanzung sich zur naturnahen Herbstwiesenflur entwickeln, die zugleich ein guter Überwinterungsplatz für viele Insekten und Schmetterlinge ist.

Die trockenen Bütenstände sollten dabei über Winter stehen bleiben, denn sie bieten Unterschlupf, Windschutz und Frostschutz für die Überwinterungsstadien vieler Insekten.