Dienstag, 14. Januar 2025
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Apotheken-Statistik aktuell

Apotheke mit Zunftzeichen und Logo

Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil der ambulanten Gesundheitsversorgung hierzulande. In Deutschland versorgte eine Apotheke Ende 2023 im Durchschnitt 4 819 Menschen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gab.
Zehn Jahre zuvor kamen auf eine Apotheke hierzulande noch durchschnittlich 3 909 Einwohnerinnen und Einwohner.

Wie viele Menschen eine Apotheke versorgen muss, unterscheidet sich je nach Bundesland.

Insbesondere in den Stadtstaaten Bremen (5 321), Berlin (5 290) und Hamburg (5 177) waren es Ende 2023 überdurchschnittliche viele. Anders sah es im Saarland aus: Hier kamen im Schnitt 3 781 Einwohnerinnen und Einwohner auf eine Apotheke. In Sachsen-Anhalt waren es 3 894, in Thüringen 4 288.

27,9 % der Erwerbstätigen sind Apothekerinnen und Apotheker

Um die flächendeckende Versorgung durch Apotheken in Deutschland langfristig zu gewährleisten, wird auch über die Vorschrift zur Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern diskutiert.
Im Jahr 2023 arbeiteten nach Ergebnissen des Mikrozensus rund 214 000 Menschen in den Apotheken hierzulande, der Großteil (82,2 %) davon Frauen. Apothekerinnen und Apotheker machten 27,9 % der Erwerbstätigen in Apotheken aus. Etwas höher war mit 31,5 % der Anteil von pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten, die unter der Aufsicht von Apothekerinnen und Apothekern arbeiten. Verkäuferinnen und Verkäufer wie zum Beispiel pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte machten 16,8 % der Erwerbstätigen in Apotheken aus, Fahrerinnen und Fahrer 6,4 %.

Apotheken mit Umsatzrückgang im vergangenen Jahr

Der Umsatz von Apotheken ist von 2013 bis 2023 real um mehr als ein Drittel (34,0 %) gestiegen und damit deutlich stärker als der Umsatz im stationären Einzelhandel insgesamt. Dieser setzte im selben Zeitraum real 9,1 % mehr um. Insbesondere in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 verzeichneten Apotheken ein hohes Umsatzplus von 7,0 % beziehungsweise 7,8 % gegenüber dem Vorjahr. Im Gegensatz zu den meisten Einzelhandelsunternehmen waren Apotheken zu keinem Zeitpunkt während der Pandemie von coronabedingten Schließungen betroffen. Nach den Umsatzsteigerungen der Vorjahre ging der Umsatz von Apotheken im vergangenen Jahr jedoch zurück: 2023 setzen sie 3,0 % weniger um als im Jahr zuvor.

Apotheken-Sterben setzt sich fort

Die Zahl der Apotheken sinkt seit vielen Jahren: Seit der Jahrtausendwende schlossen rund 3.650 Apotheken für immer ihre Pforten, per Ende September 2023 gab es in Deutschland noch 17.733 Apotheken. Inzwischen haben viele weitere Apotheken für immer geschlossen:  Im ersten Quartal 2024 sind 142 Apotheken aus Deutschland verschwunden, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). 2023 gab es knapp 500 Schließungen.

Warum schließen Apotheken?

Dr. Christian Knobloch, Leiter der Forschungsstelle für Apothekenwirtschaft am Lehrstuhl für Marketing und Handel der Universität Duisburg-Essen, hat für die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) am Beispiel der Apotheken in Baden-Württemberg untersucht, ob es strukturelle Unterschiede zwischen den verbliebenen und den geschlossenen Apotheken gibt.
Die Zahlen deuten auf einen Standortwettbewerb zwischen dicht benachbarten Apotheken hin, und auf Unterschiede in der Kundenbindung und Bewertung der Internetseiten.

Zudem spielt der Generationswandel eine große Rolle: Apothekengründer geben ihre Betriebe aus Altersgründen und mangels Nachfolge auf.