Freitag, 04. Juli 2025
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Nachtfahrverbot für Mähroboter auch in Berlin?

Mäh-Roboter in der Nacht

Seit kurzem gilt in Städten wie Köln, Leipzig, Göttingen und Mainz ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter. Dort dürfen die Geräte nachts nicht mehr über die Rasenflächen fahren, um Igel und andere Kleintiere zu schützen.
Der Einsatz von Mährobotern ist dort an Sonn- und Feiertagen, werktags zwischen 13 und 15 Uhr aus Lärmschutzgründen sowie zwischen 19 und 8 Uhr morgens untersagt. Das Nachtfahrverbot wurde mit Blick auf den Schutz von Igeln, Amphibien und anderen nachtaktiven Kleintieren in Kraft gesetzt.

Mähroboter – Verletzungsgefahren für Igel

Igel sind besonders gefährdet. Der Igel ist äußerst neugierig – wird etwas nicht als Gefahr erkannt, so steckt der Igel gerne seine Nase in unbekannte Dinge und beschnüffelt und knabbert sie an, um herauszufinden, ob sie fressbar sind. Das ist keine besonders hilfreiche Strategie gegen Mähroboter.

Eine Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildierforschung  hat auch ergeben: „Viele der bisher im Handel erhältlichen Mähroboter werben zwar damit, Tieren und besonders auch Igeln auszuweichen – tun dies in der Praxis aber offenbar nicht. Dafür sprechen die Verletzungsmuster der bundesweit in den Wildtierhilfen ankommenden Igel.“

Mähroboter zerschreddern auch Kleininsekten

Ein weiteres Problem: Mähroboter schreddern die ganzen Insekten und Kleintiere am Boden, die wiederum wichtige Nahrungs- und Lebensgrundlage für Igel und Amphibien sind.

Nachtfahrverbote für Mähroboter sind Naturschutz

Auch in Berlin und Brandenburg ist das Thema angekommen. So hat die Gemeinde Nuthetal (Potsdam-Mittelmark) kürzlich ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter verhängt.

Der Umweltschutzreferent der Gemeinde, Rainer vom Lehn, setzt auf punktuelle nächtliche Kontrollen durch das Ordnungsamt, aber auch auf die Vernunft der Menschen. „Für uns war es ganz einfach wichtig, dass das Bewusstsein überhaupt erst einmal entstanden ist, dass so ein Problem besteht“, sagte er dem rbb. Die meisten Gartenbesitzer und Gartenpächter zeigen dafür auch Verständnis.

Naturschutzverbände sehen den Einsatz von Mährobotern ohnehin kritisch. Eva Krautter, Sprecherin des : Naturschutzbund (NABU) Schleswig-Holstein rät dazu, den Einsatz von Mährobotern in Hausgärten kritisch zu hinterfragen und möglichst ganz darauf zu verzichten.

Auch in Berlin kann mehr für den Igelschutz getan werden. Es muss ja nicht gleich eine neue kostenintensive Verordnung sein. Eine Empfehlung der Naturschutzämter würde auch ihre Wirkung tun!